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Krankenversicherung | 09.11.2017

Bund der Versicherten prüft Stabilität der Krankenversicherer

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Nachdem der Bund der Versicherten e. V. (BdV) bereits im Juli diesen Jahres zusammen mit dem Analysten Carsten Zielke (Zielke Research Consult GmbH) die Solvabilitätsberichte der Lebensversicherungsunternehmen untersucht hat, wurden nun erstmalig auch die Solvenzberichte der Krankenversicherungsunternehmen auf Herz und Nieren geprüft. Die neuen Aufsichtsregeln verpflichten die Unternehmen, diese Berichte offen zu legen und sollen Aufschluss darüber geben, wie sicher und stabil sich die Versicherungsunternehmen darstellen. „Die Solvenzberichte der PKV-Unternehmen haben ihre größte Stärke in Informationen zu den Kapitalanlagen und der Gewinneinschätzung“, so BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein. „Die Solvenz selbst ist von eher geringerem Interesse, da die Versicherer durch Beitragsanpassungen schnell auf schwierige Situationen reagieren können – und das tun sie ja auch regelmäßig zum Leidwesen der Versicherten.“

Die Solvenzberichte können somit hilfreich sein, um einschätzen zu können, wie es um die kurzfristigen Erwartungen zu Beitragsanpassungen steht. Für die Untersuchung hat Zielke hierzu Einschätzungen aus den Solvenzberichten abgeleitet, bei welchen Unternehmen Anpassungen zu erwarten sind. „Längerfristige Einschätzungen sind aber aus den Solvenzberichten nicht ableitbar“, so der Analyst.

Somit zeigt sich laut BdV insgesamt, dass die Solvenzberichte nur bedingt die Fragen der Verbraucher abbilden. „Der Grund dafür liegt unseres Erachtens auf der Hand, denn bei der Entwicklung der Regeln für Solvency II stand das Geschäft der deutschen privaten Krankenversicherer nicht im engen Fokus. Die deutsche PKV ist im internationalen Vergleich ein echter Exot“, erläutert Kleinlein. Analyst Zielke ergänzt: „Die Solvency II- Berichte der Krankenversicherer zeigen zudem, wie unterschiedlich die Unternehmen mit dem Thema medizinische Inflation umgehen: mit der Kapitalanlage und Bilanzpuffer dagegen steuern oder den Versicherungsnehmer hauptsächlich das Risiko tragen lassen."

Zielke machte zudem noch darauf aufmerksam, dass es ähnlich wie bei den Lebensversicherern auch bei den PKV-Unternehmen eine starke Spreizung zwischen transparenten und sehr intransparenten Berichten gibt. Sieger in Sachen Transparenz ist die Hallesche, die mit einem transparenten Bericht punkten konnte. Die Branchenriesen legten demgegenüber eher intransparente Berichte vor. Besonders die Debeka, die Central und die DKV haben hier deutlichen Verbesserungsbedarf.

„Wir fordern daher EIOPA auf, bei einer Evaluierung von Solvency II bezüglich der PKV-Unternehmen stärker die verbraucherrelevanten Problemstellungen zu berücksichtigen“, so Vorstandssprecher Kleinlein.

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