14.05.2025

Wärmepumpe versichern – was Sie wissen sollten

Ein starker Sturm, ein unerwarteter Defekt oder ein nächtlicher Diebstahl – und auf einmal stehen Sie ohne Ihre Wärmepumpe da. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch erhebliche finanzielle Folgen haben. Mit der richtigen Absicherung lassen sich diese abfedern. Doch wie kann man eine Wärmepumpe versichern? Ob eine separate Elektronikversicherung für Wärmepumpen oder eine Wohngebäudeversicherung – verschiedene Policen bieten Schutz vor den Kosten solcher Ereignisse.


Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Wärmepumpen gelten oft als Gebäudezubehör und sind bei fester Installation über die Wohngebäudeversicherung gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel mitversichert – eine Meldung an den Versicherer ist Pflicht.

  • Diebstahl und Vandalismus sind nicht automatisch abgedeckt – für umfassenden Schutz sind Zusatzbausteine oder spezielle Tarife nötig, insbesondere bei frei zugänglichen Außenanlagen.

  • Elementarschäden wie Überschwemmung erfordern einen gesonderten Baustein zur Wohngebäudeversicherung – ohne diesen besteht kein Schutz bei Naturgefahren.

  • Eine separate Elektronikversicherung kann sinnvoll sein, da sie über die Standardabsicherung hinaus auch technische Defekte, Bedienfehler oder Überspannungsschäden abdeckt – teils inklusive Kosten für Ersatzenergieversorgung.

  • Versicherungsschutz hängt vom Standort der Anlage ab: Außenstehende Wärmepumpen benötigen oft gesonderte Absicherung – wichtig ist die klare Regelung im Vertrag.



Welche Versicherung schützt Ihre Wärmepumpe?

Sie planen die Anschaffung einer Wärmepumpe und fragen sich: Muss man eine Wärmepumpe extra versichern? Die Antwort ist von mehreren Faktoren abhängig. Denn es gibt verschiedene Wege, eine Wärmepumpe abzusichern. Welche Versicherung für Sie die richtige ist, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab.

Zunächst sollten Sie sich überlegen, welche Risiken Sie absichern möchten. Und schließlich sollten Sie auch den Standort und die Installationsart Ihrer Wärmepumpe berücksichtigen.

So schützt die Wohngebäudeversicherung Ihre Wärmepumpe

Ist Ihre Wärmepumpe im Haus installiert oder fest am Gebäude angebracht? Dann zählt sie in der Regel als Gebäudezubehör und ist über Ihre Wohngebäudeversicherung versicherbar. Über die Wohngebäudeversicherung ist die Wärmepumpe dann in der Regel gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel abgesichert.

Wichtig: Informieren Sie Ihren Versicherer vor der Installation über die Anschaffung der Wärmepumpe. Sie stellt nämlich einerseits ein neues Risiko dar, das gemeldet werden muss und sich auf die Prämie Ihrer Wohngebäudeversicherung auswirken kann. Andererseits kann sie den Wert der Immobilie erhöhen, was wiederum Auswirkungen auf die Versicherungssumme hat.

Wärmepumpe gegen Überschwemmungen absichern

Möchten Sie Ihre Wärmepumpe gegen Überschwemmungen versichern, müssen Sie den Zusatzbaustein für Elementarschäden Ihrer Wohngebäudeversicherung abschließen. Sie ist dann auch meist gegen Schäden durch Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen oder Vulkanausbruch abgesichert.

Nicht versichert sind Schäden durch Grundwasser, das von unten in das Mauerwerk eindringt, oder – bis auf wenige Ausnahmen – Sturmflut.

Wärmepumpe gegen Diebstahl versichern – was ist möglich?

Wenn Sie Ihre Wärmepumpe gegen Diebstahl versichern möchten, sollten Sie wissen, dass einfacher Diebstahl über die Standarddeckung der Wohngebäudeversicherung meist nur teilweise versichert ist. In vielen Fällen ist der Schutz auf einen Betrag von 1.000 bis 5.000 Euro begrenzt. Schauen Sie daher unbedingt in Ihre Versicherungsbedingungen oder fragen Sie bei Ihrem Versicherer nach.

Falls Sie einen umfassenderen Diebstahlschutz für Ihre Wärmepumpe wünschen, sollten Sie gezielt nach Tarifen Ausschau halten, die einen solchen Schutz bieten. Meist ist er als Zusatzbaustein gegen eine höhere Prämie abschließbar.

Wärmepumpe gegen Vandalismus versichern – so geht‘s

Auch das Risiko von mutwilliger Zerstörung kann abgesichert werden. Wenn Sie Ihre Wärmepumpe gegen Vandalismus versichern möchten,ist das unter Umständen über Ihre Wohngebäudeversicherung möglich.

Ist die Wärmepumpe in der Gebäudeversicherung mitversichert? Dann sollten sie einen Blick in Ihre Versicherungsbedingungen werfen, denn nicht jede Wohn­gebäudeversicherung deckt Sachbeschädigung durch mutwillige Zerstörung automatisch ab. Einige Wohngebäudeversicherer bieten diesen Versicherungsschutz aber als optionalen Zusatzbaustein an.

Bietet Ihre Wohngebäudeversicherung diesen Schutz nicht, können Sie Ihre Wärmepumpe über eine spezielle Elektronikversicherung absichern. Aber auch hier sollten Sie genau aufs Kleingedruckte achten: Zwar ist Vandalismus häufig eine der versicherten Gefahren, allerdings kann es Einschränkungen beim Deckungsumfang geben.

Wärmepumpe im Außenbereich – was gilt?

Steht Ihre Wärmepumpe auf dem Grundstück und ist nicht fest mit dem Gebäude verbunden? In diesem Fall zählt die Anlage nicht als Gebäudezubehör und ist nicht standardmäßig über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt.

Allerdings bieten immer mehr Versicherer auch Policen an, die auch Außenanlagen über eine zusätzliche Deckung mitversichern. Dann sind sie in der Regel gegen Brand, Leitungswasserschäden, Hagel und Sturm abgesichert. Auch einfacher Diebstahl von Wärmepumpen im Außenbereich ist unter Umständen versicherbar – häufig dann, wenn die Wärmepumpe mit dem Grundstück fest verbunden ist.

Elektronikversicherung für Wärmepumpen – was sie leistet

Es kann sinnvoll sein, eine spezielle Elektronikversicherung für Ihre Wärmepumpe abzuschließen. Diese deckt dann neben Diebstahl meist auch technische Defekte, Bedienfehler oder Überspannungsschäden und häufig auch Vandalismus ab – also Risiken, die über die in der Wohngebäudeversicherung gedeckten hinausgehen.

Meist können Sie auch weitere Zusatzleistungen wie etwa die Erstattung der Kosten durch alternative Energieversorgung während der Reparaturzeit absichern.

Worauf Sie beim Abschluss einer Versicherung für Ihre Wärmepumpe achten sollten

Beim Abschluss einer neuen Versicherung oder der Erweiterung einer bestehenden Police sollten Sie den Deckungsumfang genau prüfen. Achten Sie darauf, dass die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert Ihrer Wärmepumpe entspricht, um eine Unterversicherung zu vermeiden.

Auch die Versicherungsbedingungen sollten Sie sorgfältig prüfen, insbesondere hinsichtlich der Selbstbeteiligung, Erstattungsgrenzen, Obliegenheiten und etwaiger Ausschlüsse. Besonders wichtig ist, dass der Standort der Wärmepumpe – ob fest am Gebäude installiert oder als Außenanlage – klar im Vertrag definiert wird, um im Schadenfall optimal geschützt zu sein.

Fazit: Wärmepumpe versichern – so gelingt‘s

Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie Sie Ihre Wärmepumpe am besten absichern sollten, gibt es nicht. Der richtige Schutz hängt von der Art der Installation, Ihren Absicherungswünschen und der individuellen Situation ab.

Prüfen Sie Ihre bestehende Wohngebäudeversicherung und überlegen Sie, ob zusätzliche Bausteine oder spezielle Tarife erforderlich sind, um alle für Sie relevanten Risiken abzudecken. So können Sie Ihre Wärmepumpe optimal versichern.

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Alle Vorteile auf einen Blick

Häufige Fragen zur Versicherung von Wärmepumpen

Muss man eine Wärmepumpe extra versichern?

Ob eine zusätzliche Versicherung nötig ist, hängt vom Installationsort und vom bestehenden Versicherungsschutz ab. Ist die Wärmepumpe fest mit dem Gebäude verbunden, kann sie über die Wohngebäudeversicherung mitversichert sein. Für umfassenderen Schutz, etwa bei technischen Defekten, lohnt sich eine separate Elektronikversicherung.

Ist die Wärmepumpe in der Wohngebäudeversicherung mitversichert?

Ja, sofern sie als Gebäudezubehör gilt – etwa wenn sie fest installiert ist. Versichert sind dann in der Regel Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Wichtig ist, den Versicherer über die Installation zu informieren.

Kann man eine Wärmepumpe gegen Diebstahl versichern?

Ja. Allerdings ist einfacher Diebstahl oft nur begrenzt mitversichert – etwa bis 5.000 Euro. Für einen umfassenderen Schutz ist ein zusätzlicher Baustein zur Wohngebäude- oder Elektronikversicherung erforderlich.

Gilt der Versicherungsschutz der Wohngebäudeversicherung auch für Wärmepumpen im Außenbereich?

Nicht automatisch. Steht die Wärmepumpe frei auf dem Grundstück und ist nicht mit dem Gebäude verbunden, muss sie meist separat abgesichert werden – zum Beispiel über spezielle Policen für Außenanlagen oder Zusatzbausteine.

Welche Versicherung hilft bei Vandalismusschäden an der Wärmepumpe?

Je nach Police kann Vandalismus über eine Wohngebäude- oder Elektronikversicherung abgedeckt sein. Hier lohnt sich ein Blick in die Versicherungsbedingungen, da dieser Schutz nicht überall enthalten ist.

Was deckt eine Elektronikversicherung für Wärmepumpen ab?

Neben Diebstahl meist auch technische Defekte, Bedienfehler, Überspannungsschäden und teilweise auch Vandalismus. Manche Tarife übernehmen auch die Kosten für eine alternative Energieversorgung während der Reparatur.

Welche Risiken sind in der Wohngebäudeversicherung nicht automatisch abgedeckt?

Elementarschäden wie Überschwemmungen, Erdrutsche oder Lawinen sind nur mit einem gesonderten Baustein versichert. Auch der Diebstahl frei zugänglicher Geräte oder Vandalismus sind oft ausgeschlossen oder nur begrenzt abgedeckt.

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Julia Alice Böhne, Pressereferentin beim Bund der Versicherten

Über mich

Ich bin Julia Alice Böhne und seit Februar 2018 als Pressereferentin beim Bund der Versicherten. Zuvor habe ich mehrere Jahre als Journalistin bei einem Fachmagazin für und über die Finanz- und Versicherungsbranche geschrieben. Der Aspekt des Verbraucherschutzes hat mich dabei besonders interessiert. Denn je mehr ich mich mit Versicherungen beschäftigt habe, desto deutlicher wurde, wie undurchsichtig die Branche und ihre Produkte für die meisten Menschen sind. Gleichzeitig empfinden viele das Thema als langweilig oder gar lästig, obwohl es teilweise um existenziellen Schutz geht. Ich möchte dazu beitragen, diese Intransparenz zu beseitigen und mehr Interesse an Versicherungsthemen zu erzeugen – unter anderem mit Beiträgen im BdV-Ratgeber.