12.08.2025

Gut versichert in die Ausbildung starten

Bund der Versicherten e. V. (BdV) gibt Tipps für Azubis

Hamburg - Für viele junge Menschen beginnt bald ein neuer Abschnitt: Mit der Ausbildung starten sie ins Berufsleben. Zwischen neuen Aufgaben, Herausforderungen und Plänen rückt das Thema Versicherungen leicht in den Hintergrund – trotzdem sollte es früh bedacht werden. „Für Azubis sind vor allem die Privathaftpflichtversicherung und die Absicherung der Arbeitskraft durch eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung wichtig“, sagt BdV-Vorständin Bianca Boss.

Die Krankenversicherung ist ohnehin gesetzlich vorgeschrieben. Auszubildende müssen ab dem ersten Arbeitstag Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sein, denn die Ausbildungsvergütung gilt als sozialversicherungspflichtiges Einkommen. Sie können innerhalb von zwei Wochen einen Versicherungsnachweis vorlegen, danach meldet der Betrieb sie automatisch bei der Krankenkasse an, bei der zuvor die Familienversicherung bestand.

Eine private Haftpflichtversicherung ist die wichtigste freiwillige Versicherung für Auszubildende. Sie schützt vor den finanziellen Folgen der gesetzlichen Haftpflicht, wenn man anderen schuldhaft einen Schaden zufügt. Dabei übernimmt sie berechtigte Forderungen und wehrt unberechtigte ab. Azubis sind häufig bis zum 25. Lebensjahr noch über die Police der Eltern abgesichert, sofern diese einen Familientarif abgeschlossen haben. Deshalb sollte man vor Abschluss einer eigenen Versicherung klären, ob und wie lange eine solche Mitversicherung besteht.

Auch die Absicherung der Arbeitskraft ist für Auszubildende wichtig. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente springt in den ersten fünf Jahren nur bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten ein. Und auch danach reichen die Leistungen häufig nicht aus, um den Lebensstandard zu halten. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine vorher vereinbarte Rente, wenn der erlernte Beruf aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann. Die Beitragshöhe einer Berufsunfähigkeitsversicherung richtet sich nicht nur nach der ausgeübten Berufsgruppe, sondern auch nach dem Alter und möglichen Vorerkrankungen bei Vertragsabschluss. „Je früher man sich um diesen Schutz kümmert, desto besser“, sagt Versicherungsexpertin Bianca Boss. „Vor dem Abschluss sollte man sich unbedingt von unabhängigen Fachleuten beraten lassen – die Vertragsdetails sind entscheidend.“

Tipps und Hinweise zu Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung gibt’s im kostenlosen BdV-Infoblatt.


Nahaufnahme einer Hängebrücke

Über den BdV

Als waschechte NGO treten wir vom Bund der Versicherten e. V. seit unserer Gründung im Jahr 1982 für die Rechte der Versicherten ein. Mit rund 43.000 Mitgliedern bilden wir ein Gegengewicht zur Versicherungslobby und sind damit eine der wichtigsten Verbraucherschutzorganisationen Deutschlands.