Gut abgesichert zum Schulstart
Bund der Versicherten e. V. (BdV): Diese Versicherungen sind für Kinder sinnvoll
Hamburg - Wenn in vielen Bundesländern bald die Schule beginnt, startet für Kinder und ihre Familien ein neuer Lebensabschnitt. Spätestens dann taucht bei Eltern und Großeltern die Frage auf: Brauchen Kinder jetzt spezielle Versicherungen? „Zuerst sollten die Eltern selbst abgesichert sein – gegen die finanziellen Folgen eines Todesfalls oder eines dauerhaften Verlusts ihrer Arbeitskraft“, sagt BdV-Vorständin Bianca Boss. Dafür kommen eine Risikolebensversicherung sowie eine Erwerbs- oder Berufsunfähigkeitsversicherung infrage.
Unverzichtbar ist zudem eine private Haftpflichtversicherung. Sie springt ein, wenn Familienmitglieder Schäden bei Dritten verursachen. Unerlässlich ist ein Familientarif, der auch Schäden durch deliktunfähige Kinder einschließt. Dann sind selbst Schäden gedeckt, die von Kindern unter sieben Jahren verursacht wurden (im Straßenverkehr unter zehn Jahren). Sind diese Basisabsicherungen vorhanden, lohnt der Blick auf eine Absicherung des Kindes gegen Invalidität. Eine dauerhafte schwere gesundheitliche Beeinträchtigung des Kindes kann auch bei den Eltern zu einer Einschränkung der Erwerbstätigkeit führen und damit das Einkommen verringern. Um sich für diesen Fall abzusichern, ist der Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung wichtig. Sie leistet bei dauerhafter Pflegebedürftigkeit des Kindes ein lebenslanges Tagegeld in der vertraglich vereinbarten Höhe.
Eltern sollten zudem prüfen, ob der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Schüler*innen für ihr Kind sinnvoll ist. „Wird eine BU früh abgeschlossen, sichert man sich den Schutz dauerhaft und vermeidet, später wegen Vorerkrankungen oder eines schwer versicherbaren Berufs keinen Vertrag mehr zu bekommen“, erklärt Boss. Eine früh abgeschlossene BU für Kinder kann viele Vorteile bieten, weil der Abschluss in jungen Jahren meist unkomplizierter ist. Allerdings können die laufenden Beiträge für Familien auch eine spürbare finanzielle Belastung sein. „Wichtig ist, dass die Bedingungen zur Berufsunfähigkeit bei Schülerinnen und Schülern eindeutig geregelt sind und der Vertrag flexible Möglichkeiten zur Anpassung bietet – etwa durch Dynamisierungen und vor allem Nachversicherungsgarantien“, sagt Boss. Bei der Wahl der passenden BU fürs eigene Kind kommt es auf viele Details an. Eltern sollten sich daher anbieterunabhängig beraten lassen - von Fachleuten wie spezialisierten Versicherungsberatern oder Maklern.
BdV-Tipp: Eine BU für Kinder sollte immer als eigenständiger Vertrag abgeschlossen werden, nicht als Zusatz zu einer kapitalbildenden Versicherung. Kapitalbildende Renten- oder Lebensversicherungen sind auch für Kinder vollkommen ungeeignet. Wer für den Nachwuchs Geld zurücklegen möchte, fährt mit einer separaten Geldanlage – etwa einem ETF-Sparplan – deutlich besser.