13.03.2023

Gewinnmaximierung statt Nutzen: Um diese Versicherungen sollten Verbraucher*innen einen Bogen machen

Bund der Versicherten e. V. (BdV) kürt Unsinns-Absicherungen

Würde man wie im Spitzensport Medaillen für die überflüssigsten Versicherungen verleihen, hätten kapitalbildende Versicherungen klar die Goldtrophäe verdient. Genauer zählen dazu Kapitallebensversicherungen, private Rentenversicherungen und Fondspolicen sowie Riester- und Rürup-Rentenversicherungen. Der Grund: Bei diesen Versicherungen entsprechen die versicherten („garantierten“) Leistungen in der Regel nicht einmal der Summe der eingezahlten Prämien. „Kapitalbildende Versicherungen sind weder zur Altersvorsorge noch zur Vermögensbildung geeignet“, sagt BdV-Vorständin Bianca Boss. Das liegt insbesondere an den Niedrigzinsen, intransparenten und oftmals überteuerten Kostenstrukturen sowie – bei Rentenversicherungen – überzogenen Langlebigkeitsannahmen.

Verbraucher*innen, die einen solchen Vertrag besitzen, können mit dem Lebens- und Rentenversicherungsrechner des BdV prüfen, was vorteilhafter für sie wäre: Kündigung, Beitragsfreistellung oder Fortführung des Vertrages.

Silber für die Sterbegeldversicherung

Sterbegeldversicherungen zahlen Geld an Hinterbliebene aus, die für die Bestattungskosten aufkommen. „Leider zahlen Versicherte bei langer Laufzeit am Ende häufig mehr ein, als die Hinterbliebenen herausbekommen. Somit sind Sterbegeldversicherungen meist nur für die Versicherer ein lukratives Geschäft“, sagt Boss.

Ausbildungsversicherungen sind Bronzesieger

Ausbildungsversicherungen zählen ebenfalls zu den kapitalbildenden Lebensversicherungen – doch auch sie sind überteuert, bieten kaum Flexibilität und rentieren sich nicht. Um Vermögen für
Kinder oder Enkelkinder aufzubauen, ist es beispielsweise besser, auf einen ETF-Sparplan zu setzen.

Die Top 10 der „Versicherungen, die Sie nicht brauchen“ finden Sie hier.


Nahaufnahme einer Hängebrücke

Über den BdV

Als waschechte NGO treten wir vom Bund der Versicherten e. V. seit unserer Gründung im Jahr 1982 für die Rechte der Versicherten ein. Mit rund 43.000 Mitgliedern bilden wir ein Gegengewicht zur Versicherungslobby und sind damit eine der wichtigsten Verbraucherschutzorganisationen Deutschlands.