1.12.2022

Erdbeben – Risse im Versicherungsschutz?

Häufig liest man von starken Erdbeben, die im Ausland auftreten. Dort verursachen sie schwere Schäden oder kosten sogar Menschenleben. Jedoch gibt es auch in Deutschland Zonen, in denen eine Gefahr für schwere Schäden oder sogar für Tote besteht. Wer in einem potenziellen Erdbebengebiet lebt, sollte prüfen, ob bereits Versicherungsschutz besteht beziehungsweise inwieweit eine Absicherung möglich ist.

Eines der stärksten Erdbeben in Deutschland in jüngster Zeit war im Jahr 1992 im Rheinland. Hierbei kam ein Mensch ums Leben und die Schäden lagen damals bei geschätzten 250 Millionen DM. Das Rheinland ist eines der Gebiete in Deutschland, die als Erdbebengebiet gelten. Die Gegenden rund um Aachen und Tübingen sind die am stärksten gefährdeten Zonen in Deutschland. Eine Zonenkarte finden Interessierte frei zugänglich im Internet (z. B. hier).

Erdbeben sorgen für immer mehr Schäden

Erdbeben zählen zu den sogenannten Natur- oder auch Elementargefahren, gegen deren Folgen sich Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer Elementarschadenversicherung absichern können, die zusätzlich zur Wohngebäude- und Hausratversicherung abgeschlossen wird. Ob die Erdbebenabsicherung Bestandteil einer Police ist oder extra als Zusatzbaustein abgeschlossen werden muss, ist jedoch von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich.

Jährlich verursachen kleinere und mittlere Erdbeben wachsende Schäden in Deutschland. Die Erdbeben nehmen zahlenmäßig zwar nicht nachweislich zu – die Folgekosten steigen jedoch. Diese Problematik haben auch Erst- und Rückversicherer erkannt und die Prämien im Bereich der Erdbebenabsicherung in den letzten Jahren teilweise drastisch angehoben.

Auch werden Versicherungsprodukte angepasst und der Einschluss für das Risiko des Erdbebens aus Produkten mit Elementarabsicherung herausgetrennt und als zusätzlich abschließbarer Baustein angeboten. Häufig werden aber noch die Musterbedingungen zugrunde gelegt, die den Einschluss vorsehen.

Versicherungsschutz prüfen

Verbraucherinnen und Verbraucher, die in Erdbebengebieten leben, sollten daher prüfen, ob ausreichender Versicherungsschutz besteht. Zerbrochene Scheiben sind zwar ärgerlich, lassen sich im Zweifel aber noch selbst bezahlen. Problematischer wird es, auch wenn es eher selten ist, wenn ein Erdbeben zu Problemen in der Statik eines Gebäudes führt und somit existenzbedrohende Kosten verursacht oder gar den Abriss nach sich zieht.

Versicherungen sind aber gerade für diesen Fall da, damit das seltene Ereignis, welches niemand erwartet, versichert ist.

Häufig gehen mit der Absicherung hohe Selbstbeteiligungen einher, sowohl prozentual als auch als Mindestsummen. Hier lohnt sich ein Vergleich. Fakt ist: Bei vielen Anbietern steigen jedes Jahr die Kosten für Erdbebenabsicherung – es ist also ratsam, sich mit dem Thema zu befassen, bevor es mal wieder rumort.

BdV hilft

Als BdV-Mitglied können Sie sich zu diesem Thema von uns beraten lassen, auch helfen wir Ihnen bei der Suche nach passenden Anbietern oder überprüfen für Sie Ihren bestehenden Vertrag.