22.8.2023

Vom Funkenflug bis zum Wanderunfall: Wie sollten sich Campingurlauber absichern?

Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) gibt Tipps für einen möglichst sorgenfreien Campingtrip

Ob mit dem Wohnwagen, Wohnmobil oder im Bulli – bei jeder Art des Campings kann es zu Unfällen oder Sachschäden kommen. „Auch im Camping-Urlaub ist eine private Haftpflichtversicherung unentbehrlich. Sinnvoll können zudem eine Kfz-Kaskoversicherung und eine Wohnmobil- beziehungsweise Campingversicherung sein“, sagt Bianca Boss, Vorständin beim Bund der Versicherten e. V. (BdV). Bei Campingtrips ins Ausland ist eine Auslandsreisekrankenversicherung wichtig.

Auf Campingplätzen lauern unerwartete Gefahren

Stellt man sein Wohnmobil beispielsweise auf trockenem Rasen ab, kann der heiße Auspuff das Gras entzünden. Auch der Funkenflug eines Grills kann verdorrte Sträucher anfachen oder gar das Nachbarzelt in Brand stecken. „Das Risiko, Dritte fahrlässig zu schädigen, ist auch beim Camping nicht zu unterschätzen, eine private Haftpflichtversicherung ist daher unverzichtbar. Sie prüft, ob ein berechtigter Schadensersatzanspruch besteht. Ist dies der Fall, kommt sie für den Schaden auf“, sagt Boss. Ist ein Anspruch unberechtigt, wehrt die Versicherung diesen ab und fungiert so als eine Art Rechtsschutzversicherung. Verletzt man sich beispielsweise bei einer Tour mit dem Mountainbike oder beim Wandern und erleidet eine Invalidität, springt die private Unfallversicherung ein. Mehr zum Thema Unfallversicherung finden Sie hier.

Vollkasko kann sinnvoll sein

Für darlehens- oder leasingfinanzierte Campingfahrzeuge bietet es sich an, eine Kfz-Kaskoversicherung abzuschließen. Die Teil- und Vollkaskoversicherung deckt Schäden am eigenen Campingmobil ab. „Im Gegensatz zur Teilkasko schließt die Vollkasko beispielsweise auch selbst verschuldete Unfälle am eigenen Wohnmobil und Vandalismusschäden ein“, sagt Boss. Die Leistungen der Teilkasko umfassen unter anderem Diebstahl, Brand, Glasbruch oder Wildschäden. Mehr Infos über Kfz-Versicherungen finden Sie hier.

Nimmt man wertvolle Dinge mit auf den Campingtrip, kann eine Wohnmobil- bzw. Campinginhaltsversicherung sinnvoll sein. Die Angebote sollten genau geprüft und miteinander verglichen werden. Teilweise kann man den Inhalt des Reisefahrzeugs in bestimmten Grenzen über eine bestehende Hausratversicherung absichern. Hierbei sollte beachtet werden, ob und in welchem Umfang der eigene Hausratversicherungstarif bei Diebstahl aus Wohnmobilen oder Wohnwagen leistet. Hier lohnt eine Nachfrage beim Versicherer.

Wichtige Versicherungen im Ausland

Geht der Campingtrip ins Ausland, ist eine Auslandsreisekrankenversicherung unbedingt empfehlenswert. Sie kommt für die medizinisch notwendigen Heilbehandlungen im Ausland auf, deren Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenkasse gedeckt werden. Ebenso empfehlenswert ist ein Auslandsschadenschutz als Zusatzbaustein der Kfz-Haftpflichtversicherung. Dieser leistet, wenn man unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt wird und die Deckungssumme der dortigen Versicherung nicht ausreicht. Weitere Informationen finden Sie hier im Infoblatt über Reiseversicherungen und hier im Infoblatt über Kfz-Versicherung.


Nahaufnahme einer Hängebrücke

Über den BdV

Als waschechte NGO treten wir vom Bund der Versicherten e. V. seit unserer Gründung im Jahr 1982 für die Rechte der Versicherten ein. Mit rund 43.000 Mitgliedern bilden wir ein Gegengewicht zur Versicherungslobby und sind damit eine der wichtigsten Verbraucherschutzorganisationen Deutschlands.