Elementarschadenversicherung für alle - Lösungen jenseits der Gummistiefelpolitik
Bund der Versicherten e. V. (BdV) lädt zur 33. Wissenschaftstagung nach Hamburg
Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat die Debatte um eine verpflichtende Absicherung privater Wohngebäude gegen Elementarschäden neu befeuert. Zuletzt hat der Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, einen bundesgesetzlichen Regelungsvorschlag zu erarbeiten, nachdem Bundesjustizminister Buschmann einer Lösung auf Bundesebene noch im Dezember eine klare Absage erteilt hatte. „Statt die Verantwortung hin- und herzuschieben, ohne voranzukommen, sollte an nachhaltigen Versicherungskonzepten gearbeitet werden“, sagt BdV-Vorstandssprecher Stephen Rehmke. „Dazu gehört es, die Rolle der Versicherer zu verstehen und ihre Aufgaben zu definieren, sich über Praxisbeispiele anderer Länder zu informieren und die besonderen rechtlichen Anforderungen zu meistern.“ Um diese und weitere Punkte rund um eine Elementarschaden-Pflichtversicherung wird es auf der BdV-Wissenschaftstagung am 11. und 12. Mai 2023 gehen.
Auf der Veranstaltung werden sich Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Verbraucherschutz und Versicherungswirtschaft in den Räumen des BdV in Hamburg zu den Fragen austauschen, wie eine verpflichtende Versicherungslösung ausgestaltet werden kann, welche ökonomischen Implikationen und juristischen Aspekte es zu berücksichtigen gilt, worauf sich Verbraucher*innen, Versicherer oder Immobilienverbände einstellen müssen und welche Herausforderungen bei den Kommunen, Landkreisen und Städten liegen. Hierfür konnte der BdV zahlreiche Referent*innen aus Wissenschaft, Versicherungswirtschaft und Verbraucherschutz gewinnen. Am ersten Tag werden unter anderem Prof. Dr. Dr. h.c. Gert G. Wagner vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Prof. Dr. Swenja Surminski von der London School of Economics und Dr. Matthias Land von der Gothaer Versicherung sprechen. Insgesamt stehen sieben Vorträge auf der Agenda – Raum für Austausch bieten nicht nur die anschließenden Diskussionen, sondern auch die Kaffeepausen und die abschließende Abendveranstaltung in einem nahe gelegenen Restaurant.
Am zweiten Tag der Wissenschaftstagung steht traditionell der verbraucherpolitische Frühschoppen an. In diesem Jahr startet er mit zwei Vorträgen: Die Keynote mit dem Thema „Stadt der Zukunft: Anforderungen und Perspektiven für nachhaltige und klimaresiliente urbane Räume und Großstädte“ hält Prof. Dr. Jörg Knieling von der HafenCity Universität Hamburg. Danach referiert Dirk P. Kohler vom Munich Climate Insurance Initiative e. V. in Bonn zum Thema „Klimawandel und Extremwetter-Ereignisse – Risiko Management und Risikotransfer“.
Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine große Podiumsdiskussion mit Anja Käfer-Rohrbach vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Lars Gatschke vom Verbraucherzentrale Bundesverband, Stefan Schmidt MdB (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Anja Schulz MdB (FDP), Prof. Dr. Dr. h.c. Gert G. Wagner vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und BdV-Vorstandssprecher Stephen Rehmke, moderiert von Publizist und Versicherungsexperte Prof. Dr. Matthias Beenken.
Thema wird hier u. a. das Opt-Out-Modell der Versicherungswirtschaft sein, mit dem der BdV nicht einverstanden ist. „Elemente wie die Zustimmungsfiktion und die Haftungsfreistellung sind verbraucherrechtlich nicht tragfähig. Wir brauchen rechtssichere Konzepte,“ meint Vorstand Stephen Rehmke.
Auf der BdV-Website finden Interessierte das ausführliche Programm, weitere Informationen und die Möglichkeit, sich online zur Veranstaltung anzumelden.
BdV-Wissenschaftstagung „Elementarschadenversicherung für alle - Lösungen jenseits der Gummistiefelpolitik“ am 11. und 12. Mai 2023 beim Bund der Versicherten e. V., Gasstraße 18 – Haus 4, 22761 Hamburg.