Irreführung der Allianz bei Überschussdeklaration
Branchenführer blendet Kosten aus
Die Allianz Lebensversicherung AG, Branchenführer in Deutschland, präsentiert heute die Überschussdeklaration für 2021. Dabei stellt sie die Rentabilität der eigenen Produkte mit einer Gesamtverzinsung von 2,9 bis 3,2 Prozent in einen Vergleich mit sicheren Anlagen. „Die Allianz suggeriert, die deklarierte Gesamtverzinsung würde der Vergleichsmaßstab zu alternativen Sparformen sein. Dies ist falsch und irreführend“, erklärt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bund der Versicherten e. V. (BdV). Da die Gesamtverzinsung nur auf einen Teil der Beiträge gewährt wird, ist die Beitragsrendite deutlich geringer. „Die Allianz setzt sogar ab nächstem Jahr bewusst auf Negativrenditen“, erklärt Kleinlein mit Blick auf die neue Produktgeneration, die endfällige Garantien von deutlich weniger als 100 % der eingezahlten Beitragssumme versprechen.
Der Branchenführer spielt bewusst mit der Verwirrung um Gesamtverzinsung und Rendite. Erstere drückt nur aus, mit welchem Zinssatz der Sparanteil eines Vertrages verzinst wird. Dieser ist aber deutlich geringer als das, was die Versicherten einzahlen. So gehen zunächst Abschluss- und Vertriebskosten, Verwaltungskosten und Risikokosten ab. Nur das, was nach Kosten übrig bleibt, wird überhaupt verzinst. Gemessen auf die gesamte Beitragssumme sinkt die Rendite dann deutlich gegenüber der Gesamtverzinsung und kann oft auch negativ ausfallen.
Ab 2021 beabsichtigt die Allianz, die Negativrendite sogar zum Standard zu machen. So sollen die garantierten Leistungen bei zukünftigen Verträgen geringer ausfallen als das, was die Versicherten einzahlen. „Die Allianz wird dann prinzipiell nur noch Verlust garantieren“, erklärt Kleinlein.