Naturkatastrophen: BdV fordert Vorsorge statt Nachsorge

Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) hat ein Positionspapier veröffentlicht, das eine Lösung für besseren Schutz vor Naturkatastrophen aufzeigt. Der Verbraucherschutzverein fordert ein verpflichtendes Versicherungssystem für Elementarschäden flankiert von umfassenden Präventionsmaßnahmen.
Deutschland ist schlecht auf Extremwetter vorbereitet, viele Haushalte sind nicht ausreichend versichert. Staatliche Hilfen kommen oft zu spät und belasten alle Steuerzahler*innen.
Hauseigentümer*innen, die sich selbst gegen Elementarschäden absichern, zahlen derzeit doppelt: einmal für ihre eigene Versicherung und dann nochmals über Steuern für staatliche Hilfen an Unversicherte. Ein gerechtes System muss stärker auf Vorsorge statt Nachsorge setzen.
Pflichtversicherung statt ungerechter Lastenverteilung
Der BdV schlägt ein kollektives Pflichtsystem vor, das als Basis eine Naturkatastrophenversicherung hat und das die Bundesländer zusammen mit der Versicherungswirtschaft als Poollösung bereitstellen, über die Grundsteuer verwalten und durch einen Zuschlag finanzieren.
Staat und Versicherungswirtschaft müssen gemeinsam für eine gerechte Risikoverteilung sorgen. Statt erst nach Katastrophen zu reagieren, müssen Hochwasserschutz, Frühwarnsysteme und Gefahrenanalysen gestärkt werden.
"Unsere Gesellschaft vor den Folgen des Klimawandels zu schützen ist eine gemeinsame Aufgabe von Staat, Versicherungsunternehmen und Wohngebäudeeigentümerinnen und -eigentümern. Eine kollektive Pflichtlösung fördert Solidarität und Gemeinsinn, verspricht Verlässlichkeit und gibt die Aussicht, dass durch Extremwetter verursachte schwere individuelle und gesellschaftliche Schäden gemildert werden können."
Gesamtkonzept statt Insellösungen
Deutschland braucht eine nachhaltige Strategie zum Schutz vor Naturgefahren. Der BdV fordert die Bundesregierung auf, ein flächendeckendes Konzept zu entwickeln, das Versicherungs-, Präventions- und staatliche Schutzmaßnahmen miteinander verknüpft.
Die Erfahrungen anderer europäischer Länder zeigen, dass öffentlich-private Partnerschaften funktionieren und den Versicherungsschutz bezahlbar halten können.