25.5.2022

5 Spartipps für Versicherte

Die Preise steigen derzeit deutlich – das macht sich nicht zuletzt an der Tankstelle oder im Supermarkt bemerkbar. Viele Verbraucher*innen fragen sich daher, an welcher Stelle sich Geld sparen lässt. Der Blick in den Versicherungsordner liegt da nahe. Sie sollten sich jedoch nicht vorschnell von Versicherungen trennen, da es sonst im Schadenfall teuer werden kann. Mit diesen fünf Tipps können Sie bei Versicherungen sparen, ohne wichtigen Schutz zu verlieren.

1. Finger weg von unnötigen Versicherungen

Geld sparen lässt sich am einfachsten, indem man keine unnötigen Versicherungen abschließt. Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) empfiehlt, nur Risiken abzusichern, die den Lebensstandard gefährden. Eine erste Orientierung zum individuellen Absicherungsbedarf liefert der kostenlose BdV-BedarfsCheck.

Gänzlich ungeeignet und damit unnötig sind beispielsweise Handy-, Brillen-, Reisegepäck- oder kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen. Denn sie sind nicht nur vergleichsweise teuer, sondern haben auch noch einen schlechten Leistungsumfang. Oftmals sind sie auch – wie kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen – ungeeignet. Diese und weitere Versicherungen, um die Sie einen Bogen machen sollten, finden Sie im BdV-Infoblatt „Versicherungen, die Sie nicht brauchen“.

Viele Versicherer locken Verbraucher*innen mit Nachlässen bei den Prämien, wenn sie gleich mehrere Policen bei ihnen abschließen. Diese sogenannten Vorteilspakete halten aber meist nicht, was ihr Name verspricht. Denn sie sind nur dann tatsächlich vorteilhaft, wenn sie auch dem individuellen Absicherungsbedarf decken und nicht nur günstig sind.

2. Zahlen Sie die Versicherungsprämie jährlich

Bei einigen Versicherungen lässt sich auch durch die Umstellung der Zahlweise etwas Geld sparen. Beispielsweise reduziert sich bei der Kfz-Versicherung die Prämie, wenn sie jährlich statt monatlich gezahlt wird.

3. Vereinbaren Sie einen Selbstbehalt

Sie können auch die Versicherungsprämie senken, indem Sie einen Selbstbehalt vereinbaren, beispielsweise in der Kfz-Kaskoversicherung. Damit erklären Sie sich dazu bereit, im Schadenfall einen Teil des Schadens aus eigener Tasche zu bezahlen. Der Selbstbehalt verhindert zudem, dass der Versicherer nach einem Bagatellfall den Vertrag kündigt, da die Versicherung nur bei großen Schäden in Anspruch genommen wird.


BdV-Tipp: Wählen Sie die Höhe des Selbstbehalts so, dass er Sie wirtschaftlich nicht überfordert. Beispielsweise empfehlen wir in der Kfz-Teilkaskoversicherung eine Höhe von 150 Euro bis 300 Euro und 300 Euro bis 1.000 Euro in der Vollkaskoversicherung.

4. Prüfen Sie Ihre Verträge regelmäßig

Viele Versicherungspolicen schlummern nach Abschluss jahrelang im Versicherungsordner. Doch je älter ein Vertrag ist, desto größer ist die Chance, dass Sie den gleichen oder sogar einen besseren Schutz für weniger Geld bekommen.

Deshalb sollten Sie regelmäßig ihre bestehenden Verträge prüfen und mit den Tarifen am Markt vergleichen. Hierbei sollten aber immer die Leistungen im Vordergrund stehen und nicht die Prämienhöhe - denn der günstigste Tarif ist im Schadenfall nutzlos, wenn er keine ausreichende Absicherung bietet.

5. Passen Sie die Verträge ihrer Lebenssituation an

Wenn sich ihre Lebensumstände ändern, können sich Sparpotenziale bei Versicherungen ergeben. So benötigen beispielsweise Eheleute oder eingetragene Lebenspartner*innen nach dem Einzug in eine gemeinsame Wohnung nur noch eine Hausratversicherung. Auch in der Privathaftpflichtversicherung reicht dann ein gemeinsamer Vertrag.

BdV hilft!

Als Mitglied können Sie sich gut und fair über unsere Mitgliederverträge versichern. Das ist aber noch längst nicht alles: Wir ermitteln auf Wunsch Ihren Versicherungsbedarf und beraten Sie unabhängig. Wir prüfen Ihre bestehenden Verträge und empfehlen Ihnen bei Bedarf faire und günstige Anbieter.

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Julia Alice Böhne, Pressereferentin beim Bund der Versicherten

Über mich

Ich bin Julia Alice Böhne und seit Februar 2018 als Pressereferentin beim Bund der Versicherten. Zuvor habe ich mehrere Jahre als Journalistin bei einem Fachmagazin für und über die Finanz- und Versicherungsbranche geschrieben. Der Aspekt des Verbraucherschutzes hat mich dabei besonders interessiert. Denn je mehr ich mich mit Versicherungen beschäftigt habe, desto deutlicher wurde, wie undurchsichtig die Branche und ihre Produkte für die meisten Menschen sind. Gleichzeitig empfinden viele das Thema als langweilig oder gar lästig, obwohl es teilweise um existenziellen Schutz geht. Ich möchte dazu beitragen, diese Intransparenz zu beseitigen und mehr Interesse an Versicherungsthemen zu erzeugen – unter anderem mit Beiträgen im BdV-Ratgeber.