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BdV | 11.04.2019

Wissenschaftler und Experten beleuchten Lebensversicherer in der Krise

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29. Wissenschaftstagung des Bund der Versicherten e. V.

Rund 120 Teilnehmer*innen aus Versicherungswirtschaft, Politik, Medien, Verbraucherschutz und Wissenschaft begrüßten Edda Castelló, Aufsichtsratsvorsitzende, und Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bund der Versicherten e. V. (BdV), zur 29. Wissenschaftstagung am 11. April in Berlin.

Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten die Referenten die Krise der Lebensversicherungsunternehmen, die nicht erst durch Run-Off-Tendenzen besteht.

Die Herausforderungen für die Lebensversicherungsbranche aus aufsichtsrechtlicher Sicht beleuchtete Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Gefahr eines Vertrauensverlustes der Kunden sei aus Sicht der BaFin nicht gegeben. Dennoch sei bei externen Run-Offs die emotionale Komponente weiter da, Run-Offs für alle Beteiligten eine Herausforderung.

Indikator, Auslöser oder Ursache? Welche Rolle die Lebensversicherung bei Finanz-, Wirtschafts- und Verbraucherkrisen spielt, dieser Frage ging Constantin Papaspyratos, Leiter der Stabsstelle Rechts- und Fachberatung des BdV, nach. Der Staat gilt in diesem Kontext als privilegierter Schuldner. Die kapitalgedeckte Altersvorsorge verliere, so Papaspyratos, an Legitimation.

Mit Ethik und Compliance in der Assekuranz setzte sich Dr. Stefan Ziegler, Geschäftsführer der Ecclesia Versicherungsdienst GmbH, auseinander. Wie gute Führung auch in Zeiten der Veränderung gelingen kann. Er erläuterte unternehmerisches Handeln im Spannungsfeld zwischen Gewinn und Moral. Management erfordere heute, so Ziegler, mehr Mut. Manager müssten heute Flexibilitäts-Choreografen, Beziehungshosts, Sinnproduzent sein.

Die mangelnde Attraktivität von Altersvorsorgeprodukten beleuchtete Prof. Dr. Karl Michael Ortmann, Aktuar der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), FIA, und Professor für Mathematik an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Hier sieht er vor allem aktuarielle Gründe.

Die Zeit für eine neue Wertmessung - Folgen der Krise in der Lebensversicherung, lautete der Fokus von Dr. Carsten Zielke, Geschäftsführender Gesellschafter von Zielke Research Consult. Acht Lebensversicherungsunternehmen seien fast im Protektor gelandet.

Reformen der Lebensversicherung: Wer trägt die Lasten der Finanzkrise? Mit dieser Frage setze sich Prof. Dr. Christoph Brömmelmeyer, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Europäisches Wirtschaftsrecht an der Europa-Universität Viadrina auseinander. Versicherungsnehmer tragen Anteil an der Bewältigung an der Finanzkrise, so Brömmelmeyer.

Morgen geht es beim verbraucherpolitischen Frühschoppen spannend weiter: den Diskussionsrunden der Versicherungsexperten zum Thema „Gibt es einen Ausweg aus der Lebensversicherungskrise?“ und Politiker*innen zum Thema „Passt die Lebensversicherung noch ins Altersvorsorgekonzept?“ sowie der Verleihung des „Versicherungskäse des Jahres“.

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