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Lebens- und Rentenversicherung | 03.02.2020

Versicherungslobby stellt Riestergarantie in Frage

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Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) will die Mindestgarantie bei Riesterrenten auf 80% absenken – so das Institut für Finanz - Markt - Analyse GmbH (infinma) in seinem Newsletter. Als Grund führt der Lobbyverband die Absenkung des Höchstrechnungszinses auf 0,5% bis 0,25% an, der es den Versicherern nicht mehr möglich mache, eine Bruttobeitragsgarantie zu Rentenbeginn geben zu können. Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) ist entsetzt, denn damit wird ein Kernversprechen eines Riester-Vertrags ausgehöhlt: der garantierte Beitragserhalt. „Das ist eine Bankrotterklärung der Versicherungswirtschaft“, kritisiert Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV.

„Ein Beitragserhalt von 80% führt nur zu weiteren erheblichen Kostensteigerungen, wenn die Riester-Rentenlücke geschlossen werden soll“, erklärt Kleinlein. So kann eine 80% Garantie bei einem Rechnungszins von 0,5% zu viermal höheren Abschlusskosten im Vergleich zur ursprünglichen Riester-Kalkulation führen. „Mit einer Senkung des garantierten Beitragserhalts wird nur noch ein Verlust garantiert“, führt Kleinlein aus. Hinzu könnten Überschüsse kommen, die aber angesichts der schwierigen Ertragslage auf absehbare Zeit keine ausgleichenden Zusatzleistungen liefern. „Die desolate Lage der Lebensversicherer gibt derzeit keine Hoffnung auf nennenswerte Überschüsse“, erklärt Versicherungsmathematiker Kleinlein.

„Auch auf Druck der Versicherer wurde bei Einführung der Riester-Rente seinerzeit der Beitragserhalt Pflicht. Es ist erbärmlich, dass die Versicherer sich das nun nicht mehr zutrauen“, kritisiert Kleinlein scharf. Die Versicherer höhlen damit ein ohnehin schon angeschlagenes Produkt und das Vertrauen ihrer Versicherten weiter aus. „Das Geschäftsmodell der Versicherer erlaubt es offensichtlich zukünftig nicht mehr, Riester-Renten anbieten zu können.“

„Wenn die Versicherer selbst die Riester-Rente nicht mehr beherrschen, dann ist es an der Zeit, dass sie sich aus der Altersvorsorge insgesamt zurückziehen“, fordert BdV-Vorstandssprecher Kleinlein.

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